Stefan Weber „In Dir muss brennen,
was Du entzünden willst!“
(Augustinus von Hippo; Philosoph, Theologe;
* 13.11.354, † 28.08.430)
Wolfgang Gehbauer

Stefan Weber „In Dir muss brennen,
was Du entzünden willst!“
(Augustinus von Hippo; Philosoph, Theologe;
* 13.11.354, † 28.08.430)
Wolfgang Gehbauer

Aufgeben war nie eine Option.

Stefan Weber und Wolfgang Gehbauer, die Köpfe hinter Elixir Loudspeakers, verbindet eine gemeinsame Liebe: Musik und ihre Wiedergabe in absoluter Perfektion. Seit frühester Jugend haben sie sich dieser Leidenschaft verschrieben und jeden Cent, respektive Pfennig, ihres Taschengeldes, Ausbildungslohns und Gehalts in die jeweils angesagte Highend-Technologie investiert. Als sie sich 1998 zum ersten Mal begegnen, hat jeder von ihnen bereits eine eigene, vorerst noch nebenberufliche, aber durchaus respektable, Karriere im Lautsprecherbau vorzuweisen. Schnell stellen sie fest: Wir haben die gleiche Denke, einen identischen Anspruch – und exakt die selbe Vision.

Gemeinsam setzen sie alles auf eine Karte und entwickeln fortan als Team hochkarätige Lautsprechersysteme in Highend-Technologie. Im Jahre 2016 schließlich gelingt ihnen endgültig der Durchbruch, der auch ihrem eigenen, exorbitanten Anspruch in Sachen Klangwiedergabe, erstmals gerecht wird: Mit der Geburtstunde von Elixir Loudspeakers läuten Stefan Weber und Wolfgang Gehbauer eine neue Ära der Highend-Klangdarstellung ein. Auf ganzer Linie durchdacht und ausgereift, überzeugen diese Schallwandler allem voran mit einer außergewöhnlich Natürlichkeit und Musikalität.

Das nachfolgende Interview entstand Anfang 2019 im Rahmen einer kleinen Loudspeaker-Präsentation und gibt Ihnen einen sehr persönlichen Einblick in die Denkart der beiden tatkräftigen Macher hinter Elixir:

Frage: Herr Weber, Herr Gehbauer, mit Elixir Loudspeakers bieten Sie Highend-Lautsprecher der absoluten Luxusklasse an. In der Riege der gewachsenen Traditionsunternehmen findet man Ihr Unternehmen aber nicht unbedingt. Sitze ich nun also vor frischgebackenen Jungunternehmern?

Stefan Weber (lacht): Naja, wir haben beide die Dreißig schon leicht überschritten; ganz so frisch und jung sind wir also nicht mehr. Allenfalls im Herzen. Aber im Ernst: Es ist richtig, dass wir mit Elixir Loudspeakers noch relativ frisch am Markt sind und unsere Marke damit noch nicht in aller Munde ist. Doch wir sind guter Dinge, dass sich das bald ändern wird. Wir beschäftigen uns beide quasi schon unser ganzes Leben lang mit Lautsprechersystemen und verfügen inzwischen über eine jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet. Da gibt es kaum noch eine Spielart, die wir nicht kennen.

Wolfgang Gehbauer: Richtig. Kaum ein Bauteil oder System, das uns noch nicht zwischen die Finger und zu Gehör gekommen ist. Auf der Suche nach dem perfekten Klang haben wir so ziemlich alles schon gesehen, gehört, selbst verbaut und letztlich auch neu entwickelt.

Frage: Wie kommt es dann, dass Sie erst jetzt mit Ihren Lautsprechern an den Markt gehen?

Stefan Weber: Das stimmt so nicht ganz. Wolfgang und ich arbeiten nun schon seit rund 20 Jahren zusammen. In dieser Zeit haben wir so manchen Lautsprecher entwickelt und auch erfolgreich an den Mann oder die Frau gebracht. Mit unseren Elixir Schallwandlern ist uns aber der Sprung in eine ganz andere Liga gelungen. Das konnten und wollten wir nicht mehr unter dem gleichen Label anbieten.

Frage: Das heißt, Ihre früheren Modelle waren noch nicht reif für den Highend-Bereich?

Wolfgang Gehbauer: Doch, doch. Wobei ich zugeben muss, dass der Begriff Highend für meinen Geschmack einfach zu inflationär eingesetzt wird. Alles was nicht gerade vom Discounter kommt, wird heute als Highend angeboten. Lässt man unsere ersten Boxenbau-Ambitionen aus Teenagertagen mal außen vor, haben wir auch in der Vergangenheit bereits sehr hochwertige Systeme entwickelt. Einen guten Lautsprecher zu bauen, hat uns aber nie gereicht. So wie Porsche beispielsweise die Vision hat, in seiner Klasse die „erfolgreichste Marke für exklusive und sportliche Mobilität“ zu sein, hatten wir immer den Anspruch in jeder Lautsprecher-Klasse den bestklingensten Lautsprecher zu bauen.

Stefan Weber: Teilweise war das ein ganz schön harter und steiniger Weg und nicht alles war immer von Erfolg gekrönt. Unsere Lautsprecher wurden zwar zunehmend besser und waren durchaus von sehr hoher bis überdurchschnittlicher Qualität, aber so richtig zufrieden waren wir trotzdem nie. Wir waren immer auf der Suche nach dem Absoluten. Dem perfekten Lautsprecher für den perfekten Klang.

Frage: Und mit Elixir Loudspeakers haben Sie nun den heiligen Gral gefunden?

Beide: Ja! (lachen)

Wolfgang Gehbauer: Sagen wir es so: Mit unseren aktuellen Loudspeakern, sind wir so nah an der perfekten Klangwiedergabe wie man mit den heutigen Materialien und Technologien nur sein kann. Insbesondere unsere Modelle Parzival, Galahad und Lancelot bestechen durch eine Natürlichkeit in der Klangcharakteristik, die ich persönlich schon als magisch bezeichnen würde.

Stefan Weber: Wer auf einen extrem gepushten Sound steht, z. B. mit extrem spitzen Höhen oder titanic-artigen Bässen, für den sind unsere Loudspeakers eher nichts. Unsere Systeme setzen nicht auf künstliche Überhöhung, sondern auf größtmögliche Natürlichkeit und Musikalität. Wenn ich eine meiner Lieblingsaufnahmen auflege – sei es der hervorragende Jazz von Michael Godard Monteverdi,  A Trace of Grace, oder der atemberaubend schnelle Einsatz des Klaviers von Tsuyoshi Yamamoto bei Midnight Sugar – dann möchte ich das so pur wie irgend möglich erleben. Ich will die Anlage nicht auf Anschlag aufdrehen müssen, um die Emotionalität, die in dieser Musik liegt, spüren zu können. Und ich will vom sanftesten Klarinettenton bis zum heftigsten Paukenschlag jedes musikalische Detail unverfälscht und ohne Verlust erleben dürfen. Ich möchte nicht erst die Ohren spitzen müssen, um die Piccoloflöte ganz hinten auch noch zu hören und ich möchte nicht nach zehn Minuten schon gestresst sein, weil da ständig „etwas mitschwingt, was da nicht hingehört“ Mit unseren aktuellen Elixir Loudspeakern haben wir genau das erreicht: Sie verfügen über Wiedergabeeigenschaften, die völlig natürlich und hochemotional, dabei aber absolut unangestrengt sind. Das ist nicht einfach Musik abspielen, das ist Genuss bis ins kleinste Detail und auf höchstem Niveau.

Frage: Wodurch erreichen Sie diese natürliche Klangwiedergabe?

Wolfgang Gehbauer: Wie Stefan schon sagte, das war ein langer Weg dahin. Am Ende haben aber auch wir das Rad nicht neu erfunden. Für uns stand irgendwann fest: Die Qualität jedes Schallwandlers steht und fällt mit der Qualität der darin verbauten Elemente – und zwar jedes Einzelnen. Das beginnt schon mit der Materialauswahl für das Gehäuse. Da sind wir mit Corian von DuPont sicherlich einen ungewöhnlichen Weg gegangen. Aus der Architektur kommend, bietet dieses Material unschlagbare Eigenschaften und wirkt sich, aufgrund seiner hohen Dichte, unter anderem über die Maßen günstig auf das Ressonanzverhalten aus. Die nötigen Schritte zur Verarbeitung dieses Materials sind zwar durchaus als exklusiv zu bezeichnen, aber der Aufwand lohnt sich ohne jeden Zweifel.

Stefan Weber: Das ist richtig. Und Exklusivität ist auch das Stichwort für unsere weiteren Komponenten. Ob accuton Diamanthochtöner in Cell-Technologie, reine Kupferfolien-Kondensatoren von Intertechnik und Mundorf, die teilweise übrigens eine ganz beachtliche Größe aufweisen, oder unsere kompromisslosen Frequenzweichen: In Elixir Loudspeakern finden Sie das Beste vom Besten. Wir arbeiten ausschließlich mit namhaften Herstellern und Zulieferern, die schon lange auf Klasse statt Masse setzen. Und wir haben uns nie dafür interessiert „was alle machen“. Was uns interessiert ist einzig und allein die Frage „Wie erreichen wir den besten Klang?“

Frage: Und das hat seinen Preis!? Sind Elixir Loudspeakers also Highend für die High-Society?

Stefan Weber: Nein, so sehen wir das nicht. Sicher bedienen wir mit unseren Schallwandlern nicht den breiten Massenmarkt – um schnelles Geld zu verdienen, wäre das vermutlich der leichtere Weg gewesen. Aber der große Profit stand für uns nie im Mittelpunkt. Unsere kleine Gwen ist im Übrigen auch für weniger betuchte Highend-Liebhaber absolut erschwinglich. Und auch Merlin oder Tristan liegen preislich noch im Mittelfeld. Auch in diesen Modellen steckt unser Herzblut und unser Know-how und man bekommt immer noch eine überdurchschnittlich hohe Qualität fürs Geld. Mit Parzival, Galahad und Lancelot haben wir unseren Traum realisiert. Das sind „unsere großen Helden“, da schaut man nicht mehr aufs Geld. Obwohl ich zugeben muss: So ein Entwicklungsprozess kostet nicht nur Zeit. Und dass auch Materialen und technische Komponenten von so außergewöhnlicher Qualität und Güte wie wir sie hier verbaut haben, nicht für einen Apfel und ein Ei zu kriegen sind, war für uns erstmal eine Hürde, die wir nicht so locker nehmen konnten. Nehmen wir nur mal das Beispiel Corian: Das kostet uns bereits im Einkauf deutlich mehr als die gängigen Hart- und Tropenhölzer. Zudem erfordert die Bearbeitung des Materials spezielles Know-how und somit auch spezialisierte Partner. Alles in allem sind wir hohe finanzielle Risiken eingegangen und mussten das ein oder andere Mal zunächst erst wieder die nötigen Mittel beschaffen, bevor unsere Entwicklungsarbeit weiter gehen konnte. Streckenweise war das ein zäher Prozess. Aber aufgeben war nie eine Option. Schließlich hatten wir ein Ziel vor Augen und einen ganz persönlichen Traum, den wir verwirklichen wollten.

Das Ergebnis sehen Sie hier und konnten es ja auch schon hören. Natürlich bewegen wir uns hier bereits im Luxus-Segment. Allerdings nicht zwingend für die High-Society, sondern einfach für Menschen, für die ein gewisser Anspruch fester Bestandteil ihrer Lebensart und Möglichkeiten ist und die die außergewöhnlichen Klangqualitäten unserer Lautsprecher wertzuschätzen wissen. Aber wenn ich sage, in unseren Loudspeakern finden Sie das Beste vom Besten, heißt das nicht, dass wir sozusagen planlos immer die teuersten Komponenten einkaufen, nur weil sie teuer sind. Unser Konzept beruht darauf, exakt die Materialen, Bauformen und Komponenten zum Einsatz zu bringen, mit denen wir die gewünschte Klangwiedergabe am besten erreichen können.

Wolfgang Gehbauer: Das ist richtig. Für unsere Frequenzweichen beispielsweise verwenden wir weder Silberspulen noch Silberkondensatoren, sondern reine Kupferfolien-Kondensatoren sowie geharzte Kupferfolien-Spulen. Die Kupfer-Komponenten sind bei weitem nicht so kostspielig wie die aus Silber, ermöglichen aber eine viel höhere Musikalität unserer Lautsprecher. Kupfer hat im Gegensatz zu Silber eine bei allen Frequenzen gleichmäßige Leitfähigkeit. Bei Silber steigt zu hohen Frequenzen die Leitfähigkeit an, wodurch sich das Klangbild zu höheren Frequenzen zunehmend verschiebt. Das klingt im ersten Moment beeindruckend und spektakulär. Nach einiger Zeit fühlt man sich aber regelrecht gestresst, da das Ohr diese Frequenzverschiebungen als Verfärbung des Klangbilds „erkennt“. Viele Menschen reagieren darauf nicht nur mit psychischen, sondern sogar mit körperlichen Stress-Symptomen. Da hilft dann nur noch eines: Die Musik abschalten. Unsere Lautsprecher garantieren auch auf lange Zeit eine natürliche und verfärbungsfreie Musikwiedergabe. So entsteht kein Stress und es lässt sich beim Musikhören wunderbar entspannen.

Stefan Weber: Hören ist eben kein technischer Vorgang. Hören ist empfinden. Das vergessen leider viele und verlassen sich bei ihrer Kaufentscheidung viel zu sehr auf die üblichen Frequenzgangmessungen. Aus unserer Sicht ist das in der Regel wenig aussagekräftig. Eine Frequenzgangmessung zeigt ja lediglich das statische Verhalten an. Die übliche Messposition ist dabei meist in einem Meter Abstand zum Lautsprecher und einem Meter Höhe; ungeachtet der Größe oder Bauform des Lautsprechers oder der räumlichen Gegebenheiten. Das dynamische Verhalten und die Schallenergie im Raum bleiben also komplett unberücksichtigt. Dabei sind genau das wesentliche Faktoren, wenn es um die Qualität des Musikhörens geht.

Frage: Was raten Sie demnach Highend-Liebhabern, die in ein neues System investieren wollen?

Stefan Weber: Jetzt würde ich gerne sagen: „Kauft unsere Elixir Loudspeakers!“ (lacht), aber das muss letztlich jeder selbst entscheiden. Ich denke, zunächst muss man sich erst einmal darüber im Klaren werden, was einem wirklich wichtig ist, welche Klangperformance man bevorzugt. Steht hier Natürlichkeit an erster Stelle, sollte man in der Tat einmal intensiv Elixir Loudspeakers Probehören. Ein ausgiebiges und entspanntes Probehören ist ohnehin das A und O. Was nutzt mir die opulenteste Technik und das extravaganteste Design, wenn das, was am Ende raus kommt, nicht meinen individuellen Geschmack trifft und mir keinen ungetrübten Hörgenuss verschafft?!
Trotzdem sollte man natürlich auf eine hohe Qualität der einzelnen Komponenten achten. Da geht es auch um Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Auch nicht zu vernachlässigen: Das „Drum-Herum“ und das Equipment. Schon ein falsches oder minderwertiges Kabel, kann sich nachteilig auf das Klangergebnis auswirken. Und nicht jede Vor- oder Endstufe passt zu jedem Lautsprecher – das sollte schon harmonieren. Hier empfiehlt es sich, einmal einen Blick auf die Partnerunternehmen und Zulieferer des Anbieters zu werfen und sich auch individuell beraten zu lassen. Im Idealfall erfolgt bereits die Beratung direkt vor Ort im eigenen Zuhause, denn auch die Raumeinflüsse sollten unbedingt Beachtung finden. Insbesondere bei größeren Investitionen, sollte nach dem Kauf eine fachmännische Aufstellung und gegebenenfalls eine individuelle Einmessung der Schallwandler am endgültigen Standort erfolgen. Für Wolfgang und mich ist es sozusagen Ehrensache, die abschließende Überprüfung im Zuhause des Kunden selbst zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass unsere Kunden nicht nur zufrieden, sondern wirklich rundherum glücklich mit ihrer neuen Errungenschaft sind. Für uns gibt es kaum etwas Schöneres als ein seliges Lächeln im Gesicht eines neuen Mitglieds unserer Elixir-Familie.

Interviewer: Das war ein schönes Abschlusswort für dieses aufschlussreiche Interview. Vielen Dank für Ihre Offenheit und die sehr persönlichen Einblicke, die Sie uns in Ihre Denk- und Arbeitsweise gewährt haben.

Wolfgang Gehbauer: Aber gerne! Das war uns selbst eine Freude und wir haben zu danken – für Ihr spürbares Interesse und Ihre Aufmerksamkeit. Herzlichen Dank!